'Alles flieat': Ovids Metamorphosen y Christina Lang
by Christina Lang
2020-05-06 17:52:44
'Alles flieat': Ovids Metamorphosen y Christina Lang
by Christina Lang
2020-05-06 17:52:44
English summary: When Emperor Augustus brought the civil wars to a close, thereby initiating a new Golden Age, Rome experienced an economic and cultural boom like never before. Publius Ovidius Naso was one of the most famous poets of this period ...
Read more
English summary: When Emperor Augustus brought the civil wars to a close, thereby initiating a new Golden Age, Rome experienced an economic and cultural boom like never before. Publius Ovidius Naso was one of the most famous poets of this period and yet Augustus unexpectedly and for reasons unknown sent him into exile. Ovid had to spend his last years in Tomi by the Black Sea. He died there in the year 18 AD, lonely and embittered. The Metamorphoses are his main work. With the help of these stories, the Greeks and the Romans tried to make sense of the world. However, to Ovid these stories meant even more. For him they expressed a philosophical belief that nothing in the world endures. Cuncta fluunt, everything flows. Everything changes, nothing remains as it is. And yet nothing is ever completely lost. Since everything we are and everything we do, say and think leaves its mark. German description: Als Kaiser Augustus mit der Beendigung der Burgerkriege ein neues Goldenes Zeitalter begrundete, erlebte Rom eine wirtschaftliche und kulturelle Blute wie nie zuvor: Prunkvolle Tempel, Straaen und Aquadukte entstanden, Thermen und Theateranlagen boten den Menschen jede Menge Vergnugungen, und Kunst, Wissenschaft und Dichtung florierten. Einer der beruhmtesten Dichter war Publius Ovidius Naso. Er erfreute sich allgemeiner Beliebtheit, genoss beachtlichen Wohlstand und ging im Palast des Kaisers ein und aus. Doch dann traf ihn wie aus heiterem Himmel ein schwerer Schicksalsschlag: Augustus schickte ihn in die Verbannung. Nahm der Kaiser an seiner Dichtung Anstoa? Oder war Ovid in irgendeinen Skandal verwickelt? Vielleicht gar Mitwisser einer Verschworung? Wir wissen es nicht. Fest steht nur, dass Ovid die letzten Jahre seines Lebens, fern von seiner geliebten Heimat, in Tomi am Schwarzen Meer verbringen musste. Dort starb er einsam und verbittert im Jahre 18 n. Chr. Die Metamorphosen (Verwandlungssagen) sind sein Hauptwerk. Es sind Geschichten, mit denen die Griechen und Romer ihre Welt erklaren wollten, zum Beispiel: Wie ist die Spinne entstanden? Wie die Zikade oder die Narzisse? Warum haben manche Menschen eine dunkle Hautfarbe? Warum hat der Rabe schwarze Federn? Aber fur Ovid sind diese Geschichten noch mehr. Sie sind fur ihn Ausdruck einer philosophischen Weltanschauung: Nichts auf der Welt hat Bestand. Cuncta fluunt alles flieat. Alles wandelt sich, alles verandert sich, nichts bleibt, wie es ist. Auch solche Stoffe, die auf den ersten Blick bewegungslos erscheinen, verandern sich bei genauerem Hinsehen: Eine eiserne Glocke rostet, ein harter Fels unterliegt der Korrosion Alles flieat, alles geht vorbei. Die Zeiten andern sich und wir verandern uns in ihnen. (Wie bitter hat Ovid das am eigenen Leib erfahren mussen!) Und doch geht nichts spurlos verloren. Die Schonheit Daphnes bleibt auch im Baum noch erhalten, das Larmen der lykischen Bauern wird von den Froschen fortgesetzt und das Gold des Midas kann noch heute im Fluss Pactolus gefunden werden. So werden auch wir, so sehr wir dem Wandel und Vergehen unterworfen sind, in irgendeiner Form weiterbestehen. Denn alles, was wir sind, alles was wir tun, sagen und denken, hinterlasst Spuren.
Less