In Möncherode, einem kleinen Ort im Harz, geht der Sommer zu Ende und mit ihm die Ferien. Manfred Witteweg, von Lehrer Hüttenrauch 'Forschtrat' genannt, weil er sich so gut in der Natur auskennt und allerhand Tiere hält, freut sich auf den Neubeginn. Doch dann begeht er einen verhängnisvollen Fehler: gegenüber seinem Mitschüler Peeke Siemer prahlt er damit, einen von den Waschbären fangen zu können, die sich erst kürzlich in der Gegend angesiedelt haben, und setzt seine sprechende Krähe als Wetteinsatz ein. Von dem Kuhhirten Papa Palm entwendet er dazu eine alte Kastenfalle, die dieser sowieso nicht mehr braucht. Fast gelingt sein Vorhaben, doch da wird er von Fremden gestört. Von nun an geht vieles schief, und Manne muß seine ganze Erfindungsgabe aufbringen, um sich, seine Freundschaften und seinen Tierbestand zu erhalten. Weil aber in Möncherode einer auf den anderen angewiesen ist, findet sich immer wieder eine Lösung, wenn auch mitunter auf Umwegen. Eine lustige Schulgeschichte aus den sechziger Jahren, in der manches drunter und drüber geht, aber letztlich doch immer weiter. LESEPROBE: Gleich von der Bushaltestelle aus war Herr Hüttenrauch noch mal zum Schulgarten gegangen. Die Sache mit dem Baldrian ließ ihm keine Ruhe. Eigentlich ist es ja Dummheit! denkt er, als er über den Weidezaun springt. Auf den Forschtrat kann ich mich doch verlassen. Aber dann steht er vor dem Beet, und er bekommt bald einen Überschlag. Als hätten dort Wildschweine gebrochen, so sieht es aus. Von den Baldrianpflanzen keine Spur. Was geht hier vor? Wutentbrannt stiefelt Lehrer Hüttenrauch zu Mutter Marten und klopft Fräulein Adam heraus. 'Kollegin Adam, was haben Sie mit dem Baldrian gemacht?', schimpft er erregt. Habe ich etwas verkehrt gemacht? überlegt Fräulein Adam erschrocken, als sie Herrn Hüttenrauch so zornig vor sich sieht. Sie versucht sich zu rechtfertigen: 'Ich habe alles Verfügbare nachgelesen, aber über Anbau habe ich nichts gefunden. Sie selber haben mir nichts gesagt, außer, ich soll mich nach Ihrem Forschtrat richten. Wenn die Pflanzen nicht so stehen, wie Sie sich das wünschen, haben Sie sich das selbst zuzuschreiben!' 'Nicht so stehen, wie ich mir das wünsche? Sagten Sie, nicht so stehen, wie ich mir das wünsche? Sie stehen überhaupt nicht, weit und breit nichts von Baldrian zu sehen! So liegen die Tatsachen!' 'Das stimmt nicht!', verwahrt sich Fräulein Adam entschieden. 'Wir haben anderthalb Beete bepflanzt, ungefähr hundertdreißig Pflänzchen.'
Geboren 12.9.1939 in Magdeburg als zweites von drei Kindern des Revierförsters Ernst Wolff aus Lödderitz, 1940 Umzug nach Wernigerode, dort aufgewachsen bis zum Abitur 1957. 1957 - 1960 Pädagogikstudium in Erfurt, Fachrichtung Deutsch/Kunsterziehung, erste Kontaktnahme zum Schriftstellerverband in Weimar, Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren Naturlyrik, Veröffentlichungen in "Unterm Brocken" (Heimatzeitschrift des Kreises Wernigerode 1957 - 1963). 1960 erste Lehrerstelle in Werben (Elbe) im Wischewinkel der Altmark, Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren in Magdeburg, Lyrikveröffentlichungen in Anthologien und Presse (NDL, Wochenpost, Volksstimme, Harzkurier) 1963 Lehrerstelle in Benneckenstein im Harz, Heirat 1964 weitere Lyrikveröffentlichungen 1967 Lehrerstelle in Blankenburg (Harz), 1969 Umzug dorthin, wo er immer noch lebt. 1968 Kinderbuch "Manne Forschtrat", Aufnahme in den Schriftstellerverband 1969 Geburt des Sohnes Holger, bis 1987 Arbeit an zehnklassiger polytechnischer Oberschule "Am Thie" (später "Wilhelm Pieck") und seit 1976 an der Erweiterten Oberschule "Am Thie" (Gymnasium) 1976 Geburt der Tochter Heike, Veröffentlichungen weiterer Kinderbücher, musikalischer Jugendstücke, u. a. am Bergtheater Thale, des biographischen Romans "Winterströme - Goethes Harzreise 1777" 1986, Sachbücher Mitglied des von Reimar Gilsenbach initiierten "Brodowiner Kreises" von Umweltautoren 1987 bis 1989 freischaffend, während dieser Zeit von den Mitgliedern frei gewählter Vorsitzender des Bezirksverbandes Magdeburg im DSV (Das Bemühen, trotz staatlicher und gesellschaftlicher Kontrollen das literarische Leben im Bezirk Magdeburg zu befördern, in den Verbandssitzungen das literarisch-kritische Gespräch zu führen, durch eigene Rezensionen und Bürgschaften den Mitgliedern zu helfen, Verdächtigungen von ihnen abzuwenden. In dieser Zeit zweimaliger Umzug des Verbandsbüros. 1990 freiwilliger Rücktritt vom Vorsitz zwecks Neuwahl) Nach 1989 nach diesbezüglichen mehrfachen Überprüfungen Rückkehr in den Schuldienst: Malschule, dann Gymnasium "Am Thie" Blankenburg; voller Unterricht in der Abiturstufe, Veröffentlichung von Bildbänden regionaler Thematik 2002 Übergang in den Ruhestand nach zweiundvierzig Dienstjahren 2004 Veröffentlichung des Romans "Im Labyrinth der Täler - Goethes zweite Harzreise" 2008 Veröffentlichung des Romans "Die Würde der Steine - Goethes dritte Harzreise" sowie Neuauflage von "Winterströme - Goethes erste Harzreise" und damit Vollendung der Trilogie über
Less