Peter und Lutz
By Romain Rolland
4 Dec, 2020
Peter versank in die Tiefe der Untergrundbahn. Rohe, fiebrig erregte Menge. In einen Block von Menschenleibern eingekeilt, atmete er die schwere Luft, die durch aller Lungen ging; er stand dicht bei der Waggontüre; blicklos waren seine Augen zur sch
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Peter versank in die Tiefe der Untergrundbahn. Rohe, fiebrig erregte Menge. In einen Block von Menschenleibern eingekeilt, atmete er die schwere Luft, die durch aller Lungen ging; er stand dicht bei der Waggontüre; blicklos waren seine Augen zur schwarzen, dröhnenden Tunnelwölbung gekehrt, unter der die grellblanken Pupillen des Zuges hinglitten. In Peters Innern prallte auch so eine harte, zuckende Helligkeit an schwere Finsternis. Er meinte unter seinem hochgeschlagenen Winterrockkragen zu ersticken; die Arme drückte er dicht an den Leib und hielt die Lippen krampfhaft geschlossen; seine schweißfeuchte Stirn trafen eisige Schauer, wenn bei aufgerissener Türe ein Hauch von draußen eindrang; in dieser Lage wollte er am liebsten nicht mehr atmen, nicht mehr denken, nicht mehr leben. Das Gemüt des Achtzehnjährigen — fast schien er noch ein Kind — war voll dumpfer Verzweiflung. Da oben über ihm, über dieser finsteren Wölbung, über diesem Rattengang, durch den das metallene Ungetüm voll gespenstigen Menschengekribbels dahinschoß — da oben war Paris, war der Schnee, die kalte Januarnacht, der Alpdruck des Lebens und des Sterbens — war der Krieg. Less