Jede Woche sehen sie sich beim Aktivistentreffen in einer Kneipe. Sie engagiert sich in einer Friedensbewegung, verfasst massenhaft Kommentare in Mailinglisten, recherchiert zu russischer Literatur und entwickelt peu à peu eine Paranoia. Er sitzt scheinbar teilnahmslos am Tresen, beobachtet sie, fordert sie heraus, ohne verbindlich zu werden. Eine klassische Patt-Situation, eine Affäre mit offenem Ausgang - bis die Wirklichkeit brutal zuschlägt. Isabel Fargo Cole stellt in ihrer Briefnovelle grundsätzliche Fragen nach Handlungsfreiheit und persönlicher Integrität und analysiert die menschlichen Mechanismen der Ausspähung. Gefühle können kämpferisch sein. 'Herzzerreißend und ziemlich intelligent.' Katy Derbyshire, lovegermanbooks
Isabel Fargo Cole wurde 1973 in Galena, Illinois, USA geboren und lebt seit 1995 als freiberufliche Autorin und Übersetzerin in Berlin. Seit 2006 schreibt sie hauptsächlich auf Deutsch; ihre Kurzprosa ist in verschiedenen Zeitschriften erschienen. Sie hat u. a. Bücher von Friedrich Dürrenmatt, Franz Fühmann, Annemarie Schwarzenbach und Hermann Ungar übersetzt und arbeitet zur Zeit an Wolfgang Hilbigs 'Ich'. Außerdem ist sie Mitbegründerin und Redakteurin von www.no-mans-land.org, der Online-Zeitschrift für deutsche Literatur auf Englisch. 2013 war sie eine der InitiatorInnen der globalen Kampagne 'Writers Against Mass Surveillance'.
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