´Ich dankte Gott auf meine Art´ - Friedrich Gerstäcker: Kritik an der Missionierung im 19. Jahrhundert
by Adrian Gunkel
2020-05-16 07:13:29
´Ich dankte Gott auf meine Art´ - Friedrich Gerstäcker: Kritik an der Missionierung im 19. Jahrhundert
by Adrian Gunkel
2020-05-16 07:13:29
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Der deutsche Abenteuerr...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig (Seminar für deutsche Sprache und Literatur), Veranstaltung: Der deutsche Abenteuerroman, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Ich dankte Gott auf meine Art' So schreibt der etwa 20-jährige Friedrich Gerstäcker (1816-1872) während seines ersten Nordamerikaaufenthalts, nachdem er unerwartet in die Betversammlung eines Methodistenpredigers geraten ist, der mit seinem Eifer die Ansiedler zu bekehren sucht. Auch wenn aus dieser Äußerung bereits Gerstäckers ablehnende Haltung gegenüber religiösem Fanatismus anklingt, lässt sich konstatieren, dass der junge Gerstäcker weitgehend ohne religiöse Vorurteile auf seiner ersten Nordamerikareise (1837-1843) mit Missionaren zusammentrifft. Er sammelt allerdings nach und nach Erfahrungen, verschafft sich einen zunehmend kritischen Standpunkt, den er in sein Oeuvre einfließen lässt. Die Missbilligung der missionarischen Arbeit zieht sich wie ein roter Faden durch Gerstäckers Werk. Sogar in Arbeiten, in denen diese nicht vordergründig behandelt wird, finden sich kritische Fragmente wie zum Beispiel in der Erzählung Der gemalte Indianer (1859) oder dem Roman Gold (1858). Friedrich Gerstäcker Frühwerk Die Regulatoren in Arkansas (1845) weckte mein Interesse für die literarische Figur des Predigers Rowson. Die Vereinigung von Prediger, Pferdedieb und Mörder in einer Person wirkt vor allem für die Zeit der Niederschrift des Romans außerordentlich provozierend. Bei näherer Betrachtung liegt diesem vermeintlich plakativen Affront eine fundierte Kritik an den missionarischen Bemühungen seiner Zeit zugrunde. In der vorliegenden Arbeit werde ich der Frage nachgehen, inwieweit der Autor diese Ambivalenz Rowsons (einerseits Prediger und andererseits Mörder) ausdrücklich als Kritik an den missionarischen Aktivitäten angelegt hat. Zudem habe ich folgende weitere Werke Gerstäckers untersucht: Streif- und Jagdzüge durch die Vereinigten Staaten Nordamerikas (1844), Tahiti (1856) und Die versunkene Stadt (1852). Anhand dieser kleinen Werkschau möchte ich darlegen, welche Rolle dem Thema Missionierungs- bzw. Religionskritik in seinem Gesamtwerk zukommt.
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