Über 'Die Familie Selicke'
by Kristina Lüffe
2020-06-21 16:23:13
Über 'Die Familie Selicke'
by Kristina Lüffe
2020-06-21 16:23:13
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Krise des Dramas um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende ...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Germanistik - Sonstiges, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Germanistisches Institut), Veranstaltung: Krise des Dramas um 1900, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Drama Die Familie Selicke von Arno Holz und Johannes Schlaf. Den Autoren gelang es mit ihrem Werk einen Kontrast zum bisherigen klassischen und klassizistischen Theater zu setzen. 'Das moderne naturalistische Drama überzeugte in erster Linie mit niederen Sujets und seiner symptomatischen Abspiegelung sozialer Probleme, seiner alltagsnahen Sprache und seiner realistischen Ausstattung.' Zu Beginn der Arbeit wird die Kunsttheorie von Arno Holz vorgestellt. Im nächsten Schritt soll die Analyse des Dramas erfolgen. Das Drama handelt von der Familie Selicke aus Berlin und spielt im Jahr 1982. Die Familie setzt sich aus der Mutter, Frau Selicke, den Kindern Tochter Toni (22 Jahre), Sohn Albert (18 Jahre), Sohn Walter (12 Jahre), Tochter Linchen (8 Jahre) und dem Vater, Eduard Selicke, zusammen. Der junge Theologe, Gustav Wendt wohnt bei der Familie als Untermieter. An einem Weihnachtsabend ist die gesamte Familie, zum größten Teil das gesamte Drama über, zusammen im Wohnzimmer des Familienhauses. Eine trostlose und entfremdete Stimmung beherrscht das gesamte Drama. Das Verhältnis der Familienmitglieder ist zerrüttet und auseinandergerissen. Nicht nur finanzielle Not muss die Familie aushalten, auch Krankheiten und Kommunikationsmissstände überlagern ein glückliches Familienleben. Alte Fragmente im Wohnzimmer erinnern an bessere Zeiten der Familie. Da die Eltern nicht mehr in der Lage sind, sich gegenseitig Liebe zu schenken, richteten sie ihre Liebe komplett auf die jüngste Tochter, in der Hoffnung, dass sie diese Liebe ersetzen kann. Der Höhepunkt des Dramas und des sozialen Verfalls der Familie ist der Tod der jüngsten Tochter, Linchen, die in Folge einer schweren Krankheit und mangelnder medizinischer Versorgung in der Christusnacht stirbt. Der Tod der Tochter und der damit fehlende Beziehungspunkt der Eltern stellt das endgültige Zusammenbrechen der Familie dar. Anstatt den Schmerz und die Trauer, als Familie beziehungsweise als Ehepaar gemeinsam zu bewältigen, zieht sich der Vater komplett zurück und die Mutter verfällt in Selbstmitleid und Todessehnsüchte. Auch die Geschwister verfallen in Trauer. Die älteste Tochter, Toni, gibt ihre Liebe zu dem jungen Pastor, Gustav Wendt auf. Sie lehnt seinen Heiratsantrag ab und am nächsten Tag verlässt der Theologe die Familie um eine Stelle als Landpastor anzutreten.
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