'Eine große Stadt versank in gelbem Rauch': Das Motiv des Feuers in Georg Heyms Gedicht 'Der Krieg'
by Julien Wichmann
2020-05-07 04:19:01
'Eine große Stadt versank in gelbem Rauch': Das Motiv des Feuers in Georg Heyms Gedicht 'Der Krieg'
by Julien Wichmann
2020-05-07 04:19:01
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Einführung in die Textanalyse, Spra...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Institut für Deutsche und Niederländische Philologie), Veranstaltung: Einführung in die Textanalyse, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Du starbst. Denn diese griffen töricht / Nach Deiner reinen Flamme aus', klingt es in Georg Heyms an Hölderlin gerichteten gleichnamigen Gedicht. Nicht Tod bringende Flamme ist es, die den Besungenen das Leben kostet, sondern - im Gegenteil - der Entzug des Feuers. Vielleicht ist es genau jene Vielschichtigkeit, die das Faszinosum Feuer ausmacht: Urstoff und eines der vier Elemente wärmt und schützt es, die Menschen brauchen es. Und doch bleibt sein Wesen unberechenbar. Ob Hölderlins Lebenslicht oder Paulinchens Zündhölzer: Das Spiel mit dem Feuer ist spannend. In der vorliegenden Arbeit möchte ich der Frage nachgehen, wie sich das Motiv des Feuers in Heyms 1911 entstandenem Gedicht 'Der Krieg' äußert. Ist es vernichtende Kraft, die Angst macht, oder schwingt in der Dynamik seiner Zerstörung nicht doch ein vitalistisches Element, die Möglichkeit zur Lebensbejahung, mit? In der Heym-Forschung tut sich diesbezüglich eine Kontroverse auf: Schenkt Kurt Mautz dem Vitalismus innerhalb Heyms Schaffen kaum Beachtung, so sieht Gunter Martens gerade in den vitalistischen Tendenzen einen nicht zu übersehenden Schlüssel zum Werk des Dichters. In den folgenden Kapiteln werde ich letzterer Behauptung genauer nachgehen und das Feuermotiv einer detaillierten Betrachtung unterwerfen. Zunächst werde ich umreißen, in welchen verschiedenen Erscheinungsformen Feuer auftreten kann und Eingang in unser Denken gefunden hat. Dem folgt die nähere Betrachtung des Motivs in Heyms Gedicht Der Krieg. Darüber hinaus geht es im Hauptteil um vitalistische Einflüsse des 'Neuen Club' auf das Schaffen Heyms und motivische Parallelen in dem Fragment gebliebenen Gedicht Gebet. Als Grundlage der zitierten Gedichte dient Karl Ludwig Schneiders Gesamtausgabe Heymscher Werke von 1964, die heute als Standardausgabe gelten kann. Die Ergebnisse meiner Untersuchung fasst ein Schlussteil zusammen.
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