'Laufender Schwachsinn' - Zur Komik bei Eckard Henscheid: Zur Komik bei Eckard Henscheid
by Florian Dülks
2020-05-07 16:35:53
'Laufender Schwachsinn' - Zur Komik bei Eckard Henscheid: Zur Komik bei Eckard Henscheid
by Florian Dülks
2020-05-07 16:35:53
Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Leute, gebt mir jeder zehn Ma...
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Examensarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Leute, gebt mir jeder zehn Mark, und wenn genügend zusammen ist, bekommt
ihr von mir einen Roman geschrieben.1
So ungewöhnlich diese Aufforderung an seine Leserschaft erscheinen
mag, der Roman Die Vollidioten von Eckard Henscheid, der aus diesem
Aufruf entstand, führte zu noch gesteigerter Verwunderung. Der Roman
bildet den ersten Band der Trilogie des laufenden Schwachsinns2. In
den folgenden Jahren erschienen der zweite (Geht in Ordnung -
sowieso -- genau ---) und dritte Band (Die Mätresse des Bischofs), der
Trilogie.
Beim Publikum ruft die Trilogie seither polarisierende Meinungen hervor:
Ein Teil des Publikums reagierte affirmativ begeistert, der andere mit schroffer
Ablehnung. Von der Kritik wurde Henscheid als Autor und Redakteur der Zeitschriften
'pardon' und 'Titanic' einseitig als Nur-Humorist, als Nur-Satiriker
gelesen, der zudem im 'Alternativ-Ghetto' (Ralph Gätke) des Zweitausendeins-
Verlags publizierte, dem das deutsche Feuilleton ohnehin distanziert
gegenüberstand.3
Selbst diejenigen Literaturkritiker, die Henscheids Texte als ausgesprochen
gelungen bezeichnen, haben augenscheinlich Schwierigkeiten, ihr
positives Lesegefühl in Worte zu kleiden:
Ich habe Tränen gelacht und würde am liebsten mein Kritiker-Besteck fallen
lassen [...]. Doch um meine Begeisterung unter die Leute zu bringen, muß ich
mich wohl näher erklären.4
Die anschließenden Erklärungsversuche der Feuilletonisten reichen von
politischer Satire, über Nonsens, bis zu einem klassischen Schelmenroman.
Der Gesamtkonzeption der Romane können solche Klassifizierungen
aber keinesfalls gerecht werden, da Henscheids Trilogie
weit mehr beinhaltet als eine komische Stilrichtung.
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